Das Café Frida in Bonn und was das mit Rikschafahren zu tun hat

Ein Coffee Friend für unsere Rikschas

Eine Radtour kann anstrengend sein, darum haben wir verschiedene „Coffee Friends“, diese können während einer Rikschafahrt für ein stärkendes Päuschen angesteuert werden. Das Besondere: Senior*innen können sich dabei über eine kostenlose Aufmerksamkeit freuen, so kann die Fahrt (und Rast) unabhängig vom persönlichen Budget genossen werden.
Einer dieser Coffee Friends in Bonn ist das Café Frida in der Bornheimer Straße.
Eine unserer Pilotinnen, Alina, hat sich mit Jana, der Besitzerin des Cafés, getroffen, und gibt uns so die Chance, einen unserer Coffee Friends besser kennenzulernen.

Wie aus einem Namen eine Einrichtung wird

Zunächst einmal wollten wir ein bisschen was über Jana und das Café Frida erfahren. Für alle die, die noch nicht da waren (ihr solltet das auf jeden Fall nachholen!): Wenn man das gemütliche Café betritt fallen einem neben der heimeligen Atmosphäre direkt verschiedenste subtile Deko-Elemente und Anspielungen auf die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo auf. Darum auch die erste Frage von Alina, woher die Idee kam, ein Café unter dem Motto „Frida Kahlo“ zu eröffnen.

Ganz viele haben halt assoziiert, dass es was mit Frida Kahlo zu tun hat

Das sei so gar nicht geplant gewesen, erklärt Jana zu unserer Überraschung. Sie hätte den Namen Frida einfach schon immer schön gefunden und hegte auch schon lange den Wunsch, ein Café zu eröffnen, darum war es einfach klar, dass dieses dann Frida heißen sollte. „Ganz viele haben halt assoziiert, dass es was mit Frida Kahlo zu tun hat und ich finde Frida Kahlo super. Damit haben sich auch viele Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Dadurch haben wir dann Frida Kahlo mit reingepackt, aber es sollte ursprünglich kein Frida-Kahlo-Café sein.“

Häßliche Straßen brauchen schöne Oasen

Als nächstes interessierte uns, wie es einem als junge Existenzgründerin so ergeht und wie es kam, dass sich Jana entschloss, ausgerechnet an der viel befahrenen Bornheimer Straße ein Café zu eröffnen. Sie habe schon lange nach einem passenden Ort gesucht und komme auch ursprünglich gar nicht aus Bonn, erklärt Jana, deshalb könne man jetzt nicht sagen, dass sie eine besondere Vorliebe für die Altstadt habe oder so. „Ehrlich gesagt finde ich die Gegend hier nicht so schön, gerade deshalb wollte ich für die Anwohner und das Viertel eine Art Wohnzimmer schaffen. Tatsächlich kommen jetzt aber Leute von überall, nicht nur aus der Nachbarschaft.“

Ich wollte für die Anwohner und das Viertel eine Art Wohnzimmer schaffen

Das wundert uns gar nicht, die Wohnzimmeratmospähre lädt einfach ein, sich hier niederzulassen und „in die Blase Café Frida einzutauchen, die einen vergessen lässt, was draußen los ist, wie es viele Gäste sagen.“ „Eigentlich war es mal geplant, die Bornheimer Straße aufzuwerten, zur Allee zu machen und mehr Kulturangebot zu schaffen, diese Pläne sind wohl aber von der Stadt wieder fallen gelassen worden. Umso wichtiger ist es, dass das Café Frida als kleine Oase der Gemütlichkeit und Kultur besteht.“ Finden wir auch.

Wenn der Pilot nicht zur Rikscha kommt, kommt die Rikscha halt zum Piloten

Nun war es an der Zeit, die Brücke zu Radeln ohne Alter zu schlagen, wie ist Jana dazu gekommen? „Mein ehemaliger Geschäftspartner war Pilot bei Radeln ohne Alter und ich habe eine der Rikschen bei der Critical Mass kennengelernt. Wir sind auch Piloten geworden und die Leute von Radeln ohne Alter haben sich auch hier mal getroffen. Zeitlich ist es aber für mich nicht möglich, selber Rikscha zu fahren, weil ich ja immer im Café bin. Darum haben wir uns als Station angeboten.“

Mein ehemaliger Geschäftspartner war Pilot bei Radeln ohne Alter

Die Frage, ob dieses Angebot auch schon wahrgenommen worden sei, muss Jana leider verneinen. An dieser Stelle auch ein kleiner Aufruf an unsere Pilot*innen: Auch wenn wir uns ein bisschen durch den Stadtverkehr quälen müssen, das Café Frida anzusteuern, lohnt sich!

Jana erzählt außerdem, dass sie selbst schon mal in der Rikscha mitgefahren sei, bei der Critical Mass, sie fand es allerdings „langweilig und kalt, ich fahre da doch lieber selber“. Das heißt aber nicht, dass sie nicht von Radeln ohne Alter angetan währe. „Ich habe selbst 15 Jahre in Senioreneinrichtungen gearbeitet und finde es toll, dass so die Leute eine Möglichkeit haben, rauszukommen. Und zwar nicht nur vor die Tür, sondern richtig Kilometer zu schaffen und das auch noch an der frischen Luft. Ich habe erlebt, dass vor allem Leute, die keine Angehörigen mehr haben, sonst gar nicht mehr das Heim verlassen.“

Ich habe selbst 15 Jahre in Senioreneinrichtungen gearbeitet und finde es toll, dass so die Leute eine Möglichkeit haben, rauszukommen

Wir Pilot_innen sind ja auch immer auf der Suche nach neuen Touren und Zielen, die wir mit der Rikscha ansteuern können, darum wollten wir auch von Jana wissen, welche Orte sie empfehlen würde. „Auf jeden Fall zum Rhein vor, die gerade Strecke ist ja zum Fahren gut und es gibt viel zu sehen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass frühere Generationen mehr Schiff gefahren sind und deshalb eine andere Beziehung zum Wasser haben.“

Wenn ich einmal alt bin, dann…

Als letztes haben uns noch ihre eigenen Pläne fürs Alter interessiert. „Ich habe mir schon viel Gedanken darüber gemacht, aber so richtig einen Wunsch habe ich nicht. Ich bin selbstständig und damit unglaublich frei, ich kann nicht mal sagen, was morgen passiert, jeder Tag ist anders. Ich kann mein Leben nicht planen, aber zurzeit bin ich wunschlos glücklich.“

Das freut uns natürlich sehr und wir hoffen, dass das auch so bleibt.

Wer einen Teil dieses Glücks erfahren möchte, sollte im Café Frida vorbeischauen, ob nun mit der Rikscha oder ohne.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Jana für die Zeit und natürlich auch für die Zusammenarbeit mit Radeln ohne Alter!

(Pauline Klitzsch)

cafe frida bonn

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alle Fotos: Café Frida, Bonn

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