Kostenlose Rikscha-Touren für Senioren
Mit einer Elektro-Rikscha werden Senioren in Hattingen und Sprockhövel jetzt vom ADFC Ortsgruppe Hattingen zu kostenlosen Touren durch die Stadt eingeladen.
v. l. n. r.: Kai Sieverding (ADFC), Mathias Dörr, Thomas Dorndorf-Blömer (beide Sparkassenstiftung), Jutta Podoll (HWG), Gerhard Nörenberg, Ralf Vormberge (beide Sparkassenstiftung), Ulrike Champignon (Emmy-Kruppke-Seniorenzentrum), Manfred Kremer (ADFC), Bernd Lauenroth (Koordinator Rikscha-Team-ADFC-Hattingen), Wieland Naß (Ambulanter Hospizdienst Witten-Hattingen), Andreas Fleer (Ambulanter Hospizdienst Witten-Hattingen), Robert Dedden (ADFC Sprecher Ortsgruppe Hattingen)
Team Freiwilliger und zahlreiche Sponsoren ermöglichen die kostenlosen Rikscha-Fahrten
Stadtrundfahrten mit der Rikscha ermöglicht jetzt ein Team Freiwilliger und zahlreicher Sponsoren. Stolze 14.000 Euro kostete die E-Rikscha, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC), Ortsgruppe Hattingen, angeschafft hat. Damit wollen die Fahrer ab Mai Senioren eine Freude machen.
Die 300 Euro, die die Radler des ADFC im vergangenen Jahr 2022 für ihre Idee der Rikscha-Fahrten bei der Abstimmung zur AVU Krone gewonnen haben, war der Start für ein Projekt, das schnell weitere Kreise zog. Es fanden sich Unterstützer und nun steht sie da, die Fahrrad-Rikscha mit Motorunterstützung.
Vom Rikscha-Projekt des ADFC profitieren sieben Einrichtungen
Neben dem Matthias-Claudius-Haus in Niedersprockhövel ist das der Ambulante Hospizdienst, für den individuelle Wunscherfüller-Fahrten möglich gemacht werden.
Außerdem ist die Rikscha in Hattingen im Einsatz: Mittwochs ab 15 Uhr im Seniorenheim St. Josef, Donnerstag ab 10 Uhr im Heidehof, ebenfalls donnerstags ab 10 Uhr im Emmy-Kruppke-Seniorenzentrum, Freitag nach 15 Uhr bei der Lebenshilfe an der Schulstraße und ebenfalls freitags für die Demenz-WG in der Hattinger Südstadt.
Dafür kooperiert der ADFC auch mit der Pfarrei St. Peter und Paul in Hattingen, die eine weitere Rikscha besitzt und für das Projekt zur Verfügung stellt.
Möglich gemacht haben den Kauf des 14.000-Euro-Gefährts und die Sicherung des Unterhalts für die kommenden drei Jahre mehrere Sponsoren: Volksbank Mitgliederstiftung, Sparkassenstiftung, hwg Wohnungsbaugenossenschaft Hattingen und Gartenstadt Hüttenau und der ambulante Hospizdienst Witten Hattingen.
Kostenlose Rikscha-Touren
Kostenlos können die Bewohner jeweils montags ab 14.30 Uhr auf Rikscha-Tour gehen. Dabei werden sie von passionierten Radfahrer kutschiert – jeweils eine halbe Stunde. Zwei Fahrten am Tag leisten die Ehrenamtlichen. In Sprockhövel ist es ein Team von sechs Fahrern.
Sie steuern das Gefährt mit dem vorangestellten Doppelsitz. Der ist weich gepolstert und mit Vier-Punkt-Gurten versehen. Auch Bodenunebenheiten können durch die Federung gut abgefangen werden. Für sicheres Einsteigen sorgt die absenkbare Fußstütze. Gefahren wird nicht schneller als 12 km/h. Denn bei Ausflügen mit dem Gefährt geht es ums Sehen und gesehen werden. Ist der Fahrtwind dennoch zu frisch, sorgt ein hüfthoher Fußsack für Wärme.
Schulung für Piloten
„Wir fahren nur mit zertifizierten Fahrern, die ihre Pilotenausbildung gemacht haben“, betont Bernd Lauenroth vom ADFC. Piloten heißen die Rikscha-Fahrer. Und die lernen in einer Schulung, wie sie das Gefährt sicher steuern und ihren Passagieren beim Ein- und Aussteigen helfen können.
Für jede Einrichtung, in der die Rikscha Halt macht, gibt es eigene Piloten-Teams. So soll eine persönliche Verbindung, ein Vertrauensverhältnis ermöglicht werden. Denn zunächst ist es schon ein ungewohntes Gefühl, ganz vorn im Fahrrad zu sitzen und ohne Knautschzone herumgefahren zu werden. Die Strecken dürfen die Passagiere mit bestimmen. So soll ihnen z.B. ermöglicht werden, ihr altes Viertel und die Stadt noch einmal zu sehen. Bedingung ist nur, dass die Tour in einer halben Stunde schaffbar ist und nicht zu steil. „Es gibt also eine gewisse Flexibilität, aber überall können wir leider nicht fahren“, erklärt Robert Dedden vom ADFC.
Die Überlegung, die Rikscha für Fahrten zu vermieten, haben die Projektinitiatoren schnell verworfen. Stattdessen soll nun Menschen mit Handicaps kostenlos etwas Mobilität zurückgegeben werden.
Kooperation mit Projektschmiede
Dafür will der ADFC in Sprockhövel auch mit Frauke Schittek kooperieren. Mit ihrem Verein Da Capos Projektschmiede bietet sie ebenfalls Rikscha-Fahrten an. „So könnten wir die Senioren mit zwei Rikschas gleichzeitig fahren. Dann macht es noch mehr Spaß“, sagt Bernd Lauenroth. Perspektivisch können sich die Initiatoren auch vorstellen, das Projekt noch auszuweiten und für weitere Mitfahrer zu öffnen. Informationen zum Rikscha-Angebot von Da Capos gibt es auf www.rikscha-fun.de
Wer also mindestens 18 Jahre alt ist, einen Führerschein besitzt – also die nötigen Kenntnisse im Straßenverkehr – und Spaß daran finden könnte, Rikscha-Pilot zu werden, kann sich gern beim ADFC melden: Bernd Lauenroth b.m.lauenroth@t-online.de Tel. 01703333453
Rückblick
Rikschaausfahrt von Barbara Skupski und Heiko Schlienz mit Ehepaar Schlienz (5. Juni 2022)
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Rikscha-Planungs-Workshop mit ADFC Ortsgruppe Hattingen mit Dieter Zöpfgen aus Recklinghausen (25. Februar 2023)
Artikel aus der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (24. April 2023)
Erste Rikscha-Fahrt bei dem Altenheim St. Josef an der Brandstrasse (17. Mai 2023)
Artikel aus dem Image Magazine (Ausgabe Juni 2023)
Rikscha Fahrten von Hattingen nach Welper. Maxi, von der Tagespflege machte Ausflug zu den Ruhrteiche mit. (20. Juni 2023)
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