Unsere Leitprinzipien

Auch im hohen Alter kann und sollte das Leben noch voller Glück und Zufriedenheit sein – davon sind wir von Radeln ohne Alter überzeugt. Deswegen unternehmen wir ehrenamtlich Rikscha-Fahrten mit Bewohner*innen von Alters- und Pflegeeinrichtungen. Jede Rikscha-Fahrt ist für unsere Senior*innen und die Pilot*innen ein kleines Abenteuer, bei dem gemeinsame Erinnerungen geschaffen und Lebensgeschichten geteilt werden. Für beide Seiten ist sie eine Bereicherung und manchmal macht sie aus Unbekannten Freunde.

Wir sind für ein Recht auf Wind im Haar in jedem Lebensalter!

 

Unsere fünf Leitprinzipien

 

Icon für Großzügigkeit

Es fängt mit einfacher Großzügigkeit an. Wir schenken älteren Menschen unsere Zeit.

Icon

Es gibt viele Geschichten, die die Älteren erzählen. Aber sie wollen auch welche von uns hören.

Icon für Beziehungen

Durch diese Gegenseitigkeit des Erzählens entsteht eine Beziehung.

Icon für Langsamkeit

Wir nehmen uns Zeit, und die Langsamkeit hilft uns dabei, die Umgebung wahrzunehmen und die Erfahrung der Fahrt zu schätzen.

Icon für Alterslos

Ohne Alter drückt die Idee aus, dass das Leben nicht einfach mit einem festgelegten Alter aufhört. Vielmehr nehmen wir mit Freude an, was jede Generation zu bieten hat. Und das alles einfach durch Radfahren.

 

Eine Ausfahrt

Es kann so einfach sein…

Ein Pilot erzählt von einer lehrreichen Rikscha-Fahrt

Es war ein voller Arbeitstag, aber ich hatte noch zwei Stunden Zeit und die Sonne schien – ideal für eine Rikscha-Ausfahrt. Ich hatte zufällig im Seniorenzentrum Schöneberg einen interessanten, ironischen und geistreichen Herren kennengelernt. Aber der sagte mir am Telefon ab. Also wies mir die Heim-Mitarbeiterin zwei Freundinnen zu, beide mit leichterer bis mittlerer Demenz, 88 und 91 Jahre alt. Auf sie war ich –ehrlich gesagt– weniger neugierig. Ich wusste nicht, was sie mir bei unserer gemeinsamen Ausfahrt würden erzählen können.

Kaum aber war ich mit den beiden alten Damen über die Hauptstraße hinweg zum Park gelangt, da fingen sie an, in Ohs und Ahs auszubrechen, gerade so, als hätten sie noch nie einen Teich, sonnenbeschienenes Laub oder herumtobende Kinder gesehen. Sie wollten gar nicht aufhören, mir zu danken, nahmen jeden Hubbel auf dem Weg als lustiges Abenteuer, lobten meine Fahrkünste, lachten. Passanten zauberte unser Erscheinen ein unwillkürliches Lächeln ins Gesicht, und die beiden Alten winkten ihnen zu, riefen Wildfremden fröhliche „Hallos“ entgegen. Sie machten unsere kleine Fahrt zu einer Feier ihrer Teilhabe am öffentlichen Leben. Und sie erzeugten um uns herum eine Blase aus guter Laune. Lächeln sammeln… Schließlich verbot ich den Beiden das Dankeschön, weil es mir selber solchen Spaß machte! Ich musste erkennen, dass es egal war, ob sie interessante Gesprächspartnerinnen abgaben. Was sie mit mir teilten, war ihr Glück. Ich bekam unfassbar viel davon ab. Das Wichtigste im Leben kann sehr einfach sein.