So wirken wir

Jede:r hat das Recht auf Wind in den Haaren! Das Recht, ein aktiver Teil der Nachbarschaft zu sein und diese mobil, sicher, uneingeschränkt und vor allem unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung oder sozialem Status zu genießen! Genau das ermöglichen wir durch ehrenamtliche Rikschafahrten. Wir schenken Seniorinnen und Senior:innen und Menschen mit Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen Zeit, Mobilität und Lebensfreude durch gemeinsame, ehrenamtliche Rikscha-Fahrten. Dabei wollen wir kein alternatives Taxiunternehmen sein. Vielmehr geht es uns darum, den alters-, geschlechts- und schichtenübergreifenden Austausch zu fördern und unsere Nachbarschaften lebenswerter und inklusiver zu gestalten. Darüber hinaus möchten wir die Gesellschaft für die alltäglichen Barrieren älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen sensibilisieren und die Politik langfristig von der Wichtigkeit einer nachhaltigen und inklusiven Stadtplanung überzeugen.

Informationen zur Tätigkeit von Radeln ohne Alter halten wir jedes Jahr in unserem ausführlichen Jahres- und Wirkungsbericht fest. Hier kann der Jahres- und Wirkungsbericht des letzten Jahres als PDF runtergeladen werden. Mehr dazu findet ihr auf unserer Transparenz-Seite.

Jahres- und Wirkungsbericht 2023

Unsere Wirkungslogik (IOOI)

Die IOOI-Logik beschreibt, wie ein Projekt oder Programm Wirkung entfaltet: Inputs sind die eingesetzten Ressourcen wie Geld, Zeit oder Personal. Daraus entstehen Outputs, also konkrete Ergebnisse. Diese führen zu Outcomes, den kurz- bis mittelfristigen Veränderungen, etwa verbessertes Wissen. Schließlich wirken diese auf der Ebene des Impacts, den langfristigen, gesellschaftlichen oder systemischen Auswirkungen. Download: Wirkungslogik (IOOI).

Um unsere Wirkung zu messen wurden wir bereits wissenschaftlich begleitet. Das Institut für Bildung, Entwicklung und Beratung (BEB) hat die Wirkung untersucht und kam zu folgendem Schluss:

 

Dr. Ursula Maria Esser

Für Senior:innen und Menschen mit Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen bedeutet die Möglichkeit, an Rikschafahrten teilzunehmen, einen enormen Zugewinn an Mobilität.
Durch die Rikschafahrten erweitert sich dieser Radius plötzlich wieder erheblich. Sie gelangen an alte, vertraute Orte, die Erinnerungen wecken. Viele Fahrgäste erzählen noch Wochen später von ihren Erlebnissen. Wer regelmäßig mitfährt, fühlt sich wieder mobiler und selbstbewusster. Sie haben das Gefühl, mehr am Leben außerhalb des Altenheims teilzunehmen. Die Erlebnisse während der Fahrten bieten anschließend viel Stoff für anregende Gespräche untereinander. (…)“

„Die soziale Isolation, die für viele Senior:innen eine große Hürde im Alltag darstellt, wird durch das Radeln ohne Alter zwangsläufig verringert oder sogar aufgelöst – wovon nicht nur die Senior:innen, sondern auch die Pilot:innen enorm profitieren. Auch für sie sind die positiven Erfahrungen weitreichend. Sie verlieren Berührungsängste im Umgang mit älteren und behinderten Menschen und entwickeln einen ungezwungenen und entspannten Umgang mit ihnen. (…)“

Auch das Pflegepersonal wird durch diese Erfahrungen positiv beeinflusst. Für sie ist es hoch motivierend zu sehen, wie sich ihre Patient:innen freuen und begeistern können. Dies wirkt sich auch auf die gesamte Atmosphäre im Altenheim aus. Eine Heimleiterin berichtet, dass sie anfangs skeptisch war und befürchtete, das Projekt würde nur zusätzliche Arbeit bedeuten. Sie habe aber gesehen, welche enorme Wirkung die Rikschafahrten auf alle Beteiligten haben und wie viel Lebensfreude dadurch entsteht. „Man muss sich einfach anstecken lassen“, fasst sie ihre Erfahrungen zusammen.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie die komplette 10-seitige Wirkungsanalyse unter info@radelnohnealter.de anfragen.

 

 


Im Jahr 2015 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet.
Ziel dieser international vereinbarten Agenda ist es, die globalen Herausforderungen Armut, Ungleichheit, Klima und Umwelt, Wohlstand, Frieden und Gerechtigkeit in 17 Schwerpunktbereichen, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), anzugehen. Wir möchten eine aktive Rolle in dieser Agenda spielen.  Unser Ansatz geht von unseren Leitsätzen aus und umfasst zunächst konkrete Ziele der SDGs 3, 10 und 11.

Bei Radeln ohne Alter schenken ehrenamtliche Pilot:innen vielen Senior:innen sowie Menschen mit Behinderungen und Mobilitätseinschränkungen Zeit, Mobilität und Lebensfreude durch gemeinsame Rikschafahrten. Diese sind so konzipiert, dass Fahrer:innen und Fahrgäste beim Ausflug miteinander kommunizieren können. Teilhabe und sozialer Austausch sind wesentlich für Ziel 3 – Gesundheit und Wohlbefinden jedes Einzelnen. Indem wir der Einsamkeit entgegenwirken, können wir die Lebenszufriedenheit und Lebensqualität positiv beeinflussen.

Zudem holen wir durch diese Initiative die meist „unsichtbaren“ Senior:innen sowie Menschen mit Behinderungen wieder ins Stadtbild und damit ins Bewusstsein der Bevölkerung. Wir wollen die Gesellschaft für die alltäglichen Barrieren älterer Menschen und Menschen mit Behinderungen sensibilisieren und so langfristig die Politik von der Wichtigkeit einer nachhaltigen Stadtplanung überzeugen.

Ziel 10 – Weniger Ungleichheit: Statt einer Kaffeefahrt mit dem Bus hat sich Radeln ohne Alter bewusst für die Rikscha als Fortbewegungsmittel entschieden. Ein bis zwei Passagiere, eine Pilot:in, ca. 15 km/h – mehr braucht es nicht, um auch in Ballungsräumen Auszeiten genießen zu können. Wir wollen kein alternatives Taxiunternehmen sein, vielmehr geht es uns um eine alters-, schichten- und behindertengerechte Mobilität.

Wenn wir durch unsere Präsenz in den Städten dazu beitragen, dass irgendwann auch Taxifahrten per Rikscha möglich sind, sind wir Ziel 11 von nachhaltigen Städten und Gemeinden einen großen Schritt näher gekommen.

Um mehr über die #17 Ziele zu erfahren klicke hier.

Eine Rikscha bedeutet