Unsere Geschichte
Oft bedarf es nur eines kleinen Ereignisses, was zur Initialzündung für eine großartige Sache wird.
So bei uns in Jena geschehen. An einem sonnigen Herbsttag 2024 haben zwei Mitglieder des ADFC Jena Saaletal eine Fahrradrikscha ausgeliehen, die seit 2021 in einer Jenaer Garage schlummerte, und sind mit Senioren eines Jenaer Seniorenheimes durch das Jenaer Paradies gefahren. Die überwältigende Reaktion der Senioren führte zu der Erkenntnis, dass das genau das ist, was vielen Senioren fehlt. Erst später haben wir von der weltweiten Initiative Radeln ohne Alter erfahren. Was für ein Geschenk, nicht alles neu erfinden zu müssen, sondern auf die vielfältige Unterstützung des Bundesverbandes und die Erfahrungen verschiedener Standorte zurückgreifen zu können.
Wir wollten gleich groß anfangen
Wir wollten es nicht langsam angehen, denn unsere potentiellen Fahrgäste sind oft schon älteren Jahrgang‘s und haben keine Zeit mehr zu verlieren.
Deshalb waren wir sehr froh, dass sich die Bürgerstiftung Jena Saale-Holzland angeboten hat, das Projekt Radeln ohne Alter Jena unter ihre Trägerschaft zu nehmen, bis wir die Power haben einen eigenen Verein zu gründen. Auch konnten wir mit einer Startfinanzierung des ADFC Jena Saaletal frühzeitig Werbemittel drucken lassen und die Kapitänsschulung in Bonn beim Bundesverband für 4 Leute finanzieren.
Was noch im September 24 der Gedanke einer einzelnen Person und im Dezember 24 dreier Personen war, war bereits im Mai 25, das Anliegen von über 50 Personen.
Heute (Juli 25) fahren bereits 46 Piloten (8 in Ausbildung) für 17 Einrichtungen mit 2 Rikschas
Wir konnten die seit 2021 in der Garage schlummernde Rikscha „Ralf“ (Triobike) übernehmen und haben eine zweite gebrauchte Rikscha „Anna“ (Chat van Raam) mit den Einnahmen einer Crowdfunding Aktion gekauft. Hierfür haben wir uns für die lokale Plattform Jena Crowd, der Stadtwerke Jena entschieden, die uns sehr, auch mit einer Aufstockung des Spendenergebnisses, unterstützt haben. Ein Spendenergebnis von über 15000 € haben wir mit fast 300 privaten Spenden erreicht, was für den großen Zuspruch unserer Stadtbevölkerung spricht.
Inzwischen sind wir durch das Crowdfunding, die lokale Presse, den lokalen Rundfunk OKJ, das lokale Fernsehen JenaTV, einen Beitrag beim MDR und eine öffentlichkeitswirksame Auftaktveranstaltung, mit Rikschataufe durch unseren Oberbürgermeister, so bekannt geworden, dass fast jede Woche ein neuer Pilot anheuert.
Die Piloten durchlaufen bei uns eine Rikschafahrschule, mit mindestens drei Fahrten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades. Sie haben die Möglichkeit an einem Ersten-Hilfe-Kurs teilzunehmen und sie sind für ihre Tätigkeit, ebenso wie die Fahrgäste, haftpflicht- und unfallversichert.
Organisation der Fahrten
Die beiden Rikschas wechseln temporär zwischen 3 Standorten, um jeweils von da aus die umliegenden Einrichtungen anfahren zu können. Unsere Piloten sind in Teams organisiert und fahren mit beiden Rikschas von Montagvormittag (Movo Team) bis Donnerstagnachmittag (Dona Team) zu festvereinbarten Terminen für die Einrichtungen. Von Freitag bis Sonntag fahren wir auf Anfrage für nicht durch Einrichtungen betreute mobilitätseingeschränkte Bürger.
Wie es bei uns in Jena weiter gehen soll
Inzwischen sind wir ein starkes Kernteam und wollen noch in diesem Jahr einen eigenen Verein gründen. Für 2026 und 2027 planen wir jeweils den Kauf zweier weiterer Rikschas, sodass wir dann an allen drei Standorten dauerhaft 2 Rikschas stehen haben. Mit dieser Kapazität an Rikschas können wir voraussichtlich den Bedürfnissen in Jena gerecht werden, sofern es auch genügend Piloten gibt.
Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es noch viel Geld, welches wir über Fördermittel, Spenden und Sponsoring hoffen zu erhalten. Großes Vertrauen setzen wir dabei auf die Großzügigkeit der Jenaer Bürger und Firmen, denen das Wohl unserer alten Menschen ebenso am Herzen liegt wie uns.
Unsere Vision für Thüringen
Als erster Standort von Radeln ohne Alter in Thüringen sehen wir uns als Vorreiter.
Unsere Vision sind 30 Thüringer Standorte bis 2030.
Dafür werden wir gern unsere Erfahrungen an Interessenten weitergeben.
Und wir haben Ideen, die wir umsetzen wollen, damit diese Vision in Erfüllung gehen kann.