Die Stiftung Bürger für Leipzig hat eine verrückte Radtour gestartet: Ein wadenstarkes Team wird 600 Kilometer in der Rikscha nach Kopenhagen zurücklegen. Dort beginnt am 7. Juni der Internationale Kongress von Radeln ohne Alter. Schirmherrin der Rikscha-Tour nach Kopenhagen ist Rebecca Maria Salentin, Leipziger Autorin und Langstreckenradlerin.
Schnelle Entscheidung
Als die Einladung zum Internationalen Treffen der weltweiten Initiative “Radeln ohne Alter” (Cycling without Age) in Kopenhagen eintraf, sprach Chefpilot Rolf Buschner den alles entscheidenden Satz: “Wir brauchen sieben Tage.”
Damit war alles gesagt und die Planungen konnten beginnen. Nun rückt die Abreise näher: Die Rikscha startet nebst Begleiträdern am frühen Morgen des 30. Mai in Richtung Rostock, von dort via Fähre nach Dänemark.
Übernachten wird die Crew in Zelten. In den Nächten können sich sowohl die Radler wie auch die Akkus erholen und frische Energie tanken.
“Schafft die Rikscha eigentlich 100 Kilometer am Tag?” war die meistgestellte Frage im Vorfeld. Niemand konnte es genau sagen. Ergo habe es die Radler getestet: Über Delitzsch und Bitterfeld, eine Runde um den Goitzsche-Stausee. Das Ergebnis: Ja. “Wenn man konsequent in der kleinsten Unterstützungsstufe fährt, ist es machbar,” so Chefpilot Buschner.
“Iron Woman” als Schirmherrin
Autorin Rebecca Maria Salentin genießt hohes Ansehen in der Radel-Community, seit sie im Jahr 2022 allein mit dem Rad 10.000 Kilometer entlang des Eisernen Vorhangs gefahren ist. Ihr Buch “Iron Woman” ist jetzt schon ein Bestseller.
Wer der radelnden Autorin auf ihren Social Media Kanälen gefolgt ist, konnte sie die letzten Wochen 1.300 Kilometer durch Frankreich radeln sehen. Leider war es eine Tour, die bis auf drei Tage im Dauerregen stattfand. Frau Salentin ist aber keine, die wegen Wetter aufgibt.
Rebecca Maria Salentin hat nicht lang überlegt, ob sie die Rolle der Schirmherrin übernimmt. Sie findet das Projekt einfach super sympathisch. Zur Abfahrt der Rikscha am 30.5. ist sie nicht in Leipzig, deshalb treffen sich Schirmherrin und Radler*innen am Sonntag, 26. Mai um 12 Uhr am Rande des Connewitzer Straßenfestes / Selnecker Straße zu Fototermin und Verabschiedung.
Spannendes Treffen in Kopenhagen
Das Kongressprogramm in der dänischen Hauptstadt enthält viele Vorträge und Workshops mit Expertinnen aus Dänemark, Australien und Canada. Erwartet werden 150 Projektakteure aus 20 Ländern, davon 36 Teilnehmende aus 13 Städten in Deutschland.
Da die Initiative Radeln ohne Alter erst vor Ort vor zwei Jahren gestartet wurde, gibt es noch reichlich Beratungsbedarf. Besonders freuen sich die Leipziger aber auf die große Rikschaparade durch Kopenhagen.
Rückreise im Transporter
Am Sonntag, 9. Juni treten die Pedalritter die Rückfahrt an. Von Kopenhagen bis Rostock wird wieder geradelt, gezeltet, geradelt. Ab Rostock wird die Rikscha im Transporter von teilAuto die Heimreise antreten. Am 11. Juni spätabends wird die Crew Leipzig erreichen. Sicher braungebrannt und reich an Erfahrung.
Hintergrund
Jeder hat das Recht auf Wind im Haar, lautet das Motto von Radeln ohne Alter. Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer anderen Beeinträchtigung nicht mehr selbst in die Pedale treten können, genießen kostenlose Ausflüge an Bord von E-Rikschas.
In Leipzig stehen aktuell fünf Rikschas zur Verfügung. Zum ausgebildeten Fahrerfeld gehören 30 Ehrenamtliche, die im vergangenen Jahr über 200 Fahrten absolviert haben.
Rikschabetreiber in Leipzig sind:
– Stiftung Bürger für Leipzig (Zentrum)
– Denkmalsozial gGmbH (Connewitz)
– AWO Stadtverband (Grünau)
– Diakonie Leipzig (diverse Heime)
Die Anschaffung der Rikschas wurde gefördert mit Zuschüssen des Sozialamt Leipzig, des Stadtbezirksbudgets, der Postcodelotterie und durch eine Spendenkampagne der Leipziger Volkszeitung (Licht im Advent). |