Pressemitteilung: 10 Jahre Radeln ohne Alter: Bewegung für Teilhabe, Gemeinschaft – und die Frage der Zukunft

Vor genau zehn Jahren begann Radeln ohne Alter in Deutschland mit einer einfachen Idee: Jeder Mensch hat ein Recht auf Wind in den Haaren. Heute – zehn Jahre später – ist daraus eine deutschlandweite Bewegung entstanden, die weit mehr ist als eine Rikscha-Fahrt: Sie ist ein Leuchtturm für das Miteinander der Generationen, gelebte Teilhabe und sozialen Zusammenhalt.

Mit 165 aktiven Standorten in allen 16 Bundesländern – darunter 143 kleine, 11 mittlere und 7 große – ist Radeln ohne Alter überall dort präsent, wo Menschen sich für andere einsetzen wollen. Und der Bedarf wächst stetig.

Warum unsere Arbeit so wichtig ist

Radeln ohne Alter schafft das, was vielen älteren Menschen im Alltag fehlt: Mobilität, soziale Nähe, frische Luft und Gespräche auf Augenhöhe. Gerade in Zeiten wachsender Einsamkeit im Alter ist unsere Arbeit ein konkreter, menschlicher Gegenentwurf – sichtbar, wirksam und nachhaltig.

Unsere Zahlen aus dem Jahr 2024 sprechen für sich:

  • 55.624 erreichte Fahrgäste
  • 254.705 geradelte Kilometer
  • 364 eingesetzte Rikschas
  • 3.778 Engagierte im Haupt- und Ehrenamt

In den vergangen 5 Jahren haben wir:

  • 20 Vereinsgründungen begleitet
  • weitere 145 Organisationen beim Start ihres Rikscha-Projekts unterstützt und
  • ein bundesweites Netzwerks aus Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Stiftungen, Pflegeeinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren aufgebaut

Ein wichtiger Meilenstein: Gründung des Bundesvereins

Um die wachsende Bewegung bundesweit zu koordinieren, sichtbar zu machen und nachhaltig zu stärken, wurde vor fünf Jahren Radeln ohne Alter Deutschland e.V. gegründet. Der Verein ist seitdem zentrale Anlaufstelle für Beratung, Organisationsaufbau, Vernetzung, Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit – und stärkt das Fundament, auf dem unsere Standorte aufbauen.

Eine Bewegung mit gesellschaftlicher Relevanz

Radeln ohne Alter ist kein Freizeitangebot – es ist soziale Infrastruktur. Unsere Fahrten fördern Mobilität, Begegnung, Gesundheit und Teilhabe. Wir ermöglichen generationsübergreifendes Miteinander und stärken das Engagement. Gleichzeitig leisten wir einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zu inklusiven Städten und Gemeinden.

Aber: Unsere Wirkung ist gefährdet

Trotz aller Erfolge bleibt eine zentrale Herausforderung bestehen: die fehlende strukturelle Finanzierung. Viele Standorte arbeiten rein ehrenamtlich oder unter prekären Bedingungen. Es fehlt an gesicherten Mitteln für:

  • die Anschaffung und Wartung von Rikschas
  • Versicherung, Lagerung und Transport
  • Qualifizierte Koordination der Freiwilligen
  • Öffentlichkeitsarbeit und lokale Netzwerkpflege
  • Schulung und Begleitung der Engagierten

Ohne verlässliche Finanzierung können wir die Qualität und Reichweite unserer Arbeit langfristig nicht sichern. Viele engagierte Teams stoßen an Grenzen – obwohl der Bedarf steigt.

Unsere Botschaft an Politik, Gesellschaft und Unterstützende:

Radeln ohne Alter ist mehr als ein Projekt. Es ist ein Beitrag zu einer menschenfreundlichen, inklusiven Gesellschaft. Damit wir uns auch in Zukunft gemeinsam bewegen können, braucht es mehr als Ehrenamt: Es braucht Anerkennung – auch in Form von finanzieller Unterstützung.

Danke für 10 Jahre Rückenwind

An alle Engagierten, Unterstützenden, Partnerorganisationen und mutigen Radelnden: Danke, dass ihr diese Bewegung möglich macht. Mit euch haben wir viel erreicht – und mit euch wollen wir weiterfahren. Denn die nächsten 10 Jahre warten schon.

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